Bahn-Systeme

EN 50128 und EN 50657

Für Hochintegritätssysteme, die im Eisenbahnsektor entwickelt werden, ist es erforderlich, die Einhaltung der CENELEC-Normen EN 50128 oder/und EN 50657 nachzuweisen. Die europäische Norm EN 50128/A2:2020 definiert verschiedene Verfahren und die entsprechenden technischen Anforderungen für die Entwicklung programmierbarer Elektroniksysteme, die für den Einsatz in Zugsteuerungs- und -sicherungssystemen, wie z. B. in Kommunikations-, Signalisierungs- und Datenverarbeitungssystemen, vorgesehen sind. Die Norm EN 50657 wurde 2017 verabschiedet und ist seitdem die gültige Norm für Software an Bord von Schienenfahrzeugen.

Sowohl EN 50128/A2:2020 als auch EN 50657:2017 unterscheiden die Funktionen in Eisenbahn-relevanten Sicherheitsintegritätsstufen (SIL) von 1 bis 4 (d. h. von der niedrigsten bis zur höchsten Stufe). Darüber hinaus besteht auch eine Basic Integrity (BI)-Stufe (entspricht SIL 0 in EN 50128:2011). Die Hersteller von Schienenfahrzeugen und ihre Zulieferer richten ihre Softwareentwicklungsprozesse auf die Normen EN 50128 und EN 50657 aus.

Beide Normen schreiben eine Klassifizierung und Qualifizierung aller Offline-Software-Tools vor, die während der gesamten Entwicklungsphase einer Software eingesetzt werden. Embedded Coder®,  die Verifikationstools von MATLAB und Simulink sowie die Polyspace-Tools zur Codeverifikation sind vom TÜV SÜD gemäß EN 50128 und EN 50657 qualifiziert und zertifiziert und erfüllen die Anforderungen für SIL-1- bis SIL-4-Anwendungen. Grundlage für die Qualifizierungen ist ein anwendungsspezifischer Verifikationsworkflow. Die Workflow-Dokumentation, die Zertifikate des TÜV SÜD sowie zusätzliche Tools und Artefakte für EN 50128/A2:2020 und EN 50657:2017 sind im IEC Certification Kit enthalten.

Die Schlüsselprodukte zur Entwicklung von Anwendungen gemäß EN 50128 und EN 50657 enthalten: