Transfer Fcn
Lineares System als Übertragungsfunktion modellieren
Bibliotheken:
Simulink /
Continuous
Beschreibung
Der Block Transfer Fcn modelliert ein lineares System mithilfe einer Übertragungsfunktion der Laplace-Domänenvariable s. Der Block kann Eingrößensysteme (SISO, Single-Input Single-Output) und Mehrgrößensysteme (SIMO, Single-Input Multiple-Output) modellieren.
Bedingungen zur Verwendung dieses Blocks
Der Transfer Fcn-Block geht von den folgenden Bedingungen aus:
Die Übertragungsfunktion hat die Form
wobei u und y den Systemeingang bzw. die Systemausgänge darstellen und nn und nd die Anzahl der Zähler- bzw. Nennerkoeffizienten darstellen. num(s) und den(s) enthalten die Koeffizienten des Zählers und Nenners in fallenden Potenzen von s.
Die Ordnung des Nenners muss größer gleich der Ordnung des Zählers sein.
Bei einem Mehrgrößensystem weisen alle Übertragungsfunktionen denselben Nenner und alle Zähler dieselbe Ordnung auf.
Modellierung eines Eingrößensystems
Bei einem Eingrößensystem handelt es sich bei Eingabe und Ausgabe des Blocks um skalare Zeitsignale. Um dieses System zu modellieren:
Geben Sie einen Vektor für die Zählerkoeffizienten der Übertragungsfunktion in das Feld Numerator coefficients ein.
Geben Sie einen Vektor für die Nennerkoeffizienten der Übertragungsfunktion in das Feld Denominator coefficients ein.
Modellierung eines Mehrgrößensystems
Bei einem Mehrgrößensystem ist der Blockeingang ein Skalar und die Ausgabe ein Vektor, wobei jedes Element eine Ausgabe des Systems ist. Um dieses System zu modellieren:
Geben Sie eine Matrix in das Feld Numerator coefficients ein.
Jede Zeile dieser Matrix enthält die Zählerkoeffizienten einer Übertragungsfunktion, die einen der Blockausgänge festlegt.
Geben Sie einen Vektor der Nennerkoeffizienten, der allen Übertragungsfunktionen des Systems gemein ist, in das Feld Denominator coefficients ein.
Anfangsbedingungen festlegen
Eine Übertragungsfunktion beschreibt die Beziehung zwischen Eingabe und Ausgabe in der Laplace-Domäne (Frequenzdomäne). Genauer gesagt ist sie als eine Laplace-Transformation der Reaktion (Ausgabe) eines Systems mit null Anfangsbedingungen auf einen Impulseinfang definiert.
Operationen der Übertragungsfunktionen, wie Multiplikation und Division, benötigen einen Anfangszustand von null. Sie können beispielsweise eine komplizierte Übertragungsfunktion in eine Reihe einfacherer Übertragungsfunktionen zerlegen. Diese können Sie sequenziell anwenden, um eine Reaktion zu erhalten, die zum Ergebnis der ursprünglichen Übertragungsfunktion identisch ist. Dies ist nicht der Fall, wenn eine der Übertragungsfunktionen einen Nicht-Null-Anfangszustand annimmt. Zudem weist eine Übertragungsfunktion unendlich viele Zeitdomänen-Realisierungen auf; die meisten diese Zustände sind physikalisch bedeutungslos.
Aus diesen Gründen setzt Simulink® die Anfangsbedingungen des Transfer Fcn-Blocks auf null. Um Anfangsbedingungen für eine bestimmte Übertragungsfunktion festzulegen, wandeln Sie die Übertragungsfunktion mithilfe von tf2ss in eine steuerbare, kanonische Zustandsraumrealisierung um. Verwenden Sie daraufhin den State-Space-Block. Das Hilfsprogramm tf2ss stellt die Matrizen A, B, C und D für das System bereit.
Geben Sie für weitere Informationen help tf2ss ein oder ziehen Sie die Dokumentation der Control System Toolbox™ zu Rate.
Anzeige der Übertragungsfunktion auf dem Block
Der Transfer Fcn-Block zeigt die Übertragungsfunktion gemäß den von Ihnen festgelegten Zähler- und Nennerparametern an.
Wenn Sie jeden Parameter als Ausdruck oder Vektor festlegen, zeigt dieser Block die Übertragungsfunktion mit den angegebenen Koeffizienten für die Potenzen von s an. Wenn Sie eine Variable in Klammern angeben, evaluiert der Block die Variable.
Wenn Sie beispielsweise den Parameterwert Numerator coefficients als
[3 2 1]und den Parameterwert Denominator coefficients als(den)festlegen, wobeideneine Workspace-Variable mit einem Wert von[7 5 3 1]ist, zeigt der Block die Gleichung anhand der angegebenen Werte an.
Tipp
Wenn die Blockgröße zu klein ist, um den vollständigen Zähler oder Nenner anzuzeigen, zeigt das Blocksymbol den Zähler als
num(s)und den Nenner alsden(s)an.
Wenn der Block die Gleichung für die vom Block implementierte Übertragungsfunktion anzeigen soll, ziehen Sie eine Ecke des Blocks, um dessen Größe zu ändern.

Wenn Sie jeden Parameter als Variable angeben, zeigt der Block den Namen der Variable an, gefolgt von
(s).Wenn Sie beispielsweise für den Parameter Numerator coefficients
numund für den Parameter Denominator coefficientsdenangeben, zeigt das Blocksymbol für den Zähler der Übertragungsfunktionnum(s)und für den Nennerden(s)an.
Beispiele
Ports
Eingabe
Ausgabe
Parameter
Blockeigenschaften
Erweiterte Fähigkeiten
Versionsverlauf
Eingeführt vor R2006a


