Erweitern des architektonischen Design mithilfe von Stereotypen

Ein Stereotyp erweitert die Modellierungssprache um domänenspezifische Metadaten. Ein Stereotyp fügt der Root-Level-Architektur, der Komponentenarchitektur, den Ports, Konnektoren, Datenschnittstellen, Werttypen, Funktionen, Anforderungen und Anforderungsverknüpfungen Eigenschaften hinzu. Sie können ein Stereotyp auch nur auf einen bestimmten Elementtyp anwenden, beispielsweise auf Komponentenarchitekturen.

Wenn ein Modellelement mit einem Stereotyp versehen ist, können Sie Eigenschaftswerte als Teil seiner Architekturdefinition festlegen. Mit Stereotypen und zugehörigen Eigenschaften können Sie nicht nur Eigenschaften verwalten, die für die Systemspezifikation innerhalb des Architekturmodells relevant sind, sondern auch ein Architekturmodell analysieren.

Ein Profil ist eine separate XML-Datei, die die Struktur für eine Reihe von Elementstereotypen mit benutzerdefinierten Eigenschaften enthält. Verwenden Sie Profile als Vorlage für Stereotypdefinitionen in einem Architekturmodell, einem Anforderungssatz, einem Zuordnungssatz oder einem Data Dictionary.

Weitere Informationen finden Sie unter Erweitern der Architekturmodellierungssprache mit Profilen und Stereotypen.

Weitere Informationen zum Model-Based Systems Engineering Workflow in System Composer™ finden Sie unter Entwerfen und Analyse von Systemen mithilfe von Architekturmodellen.

In diesem Beispiel wird erläutert, wie Sie die Gesamtkosten des Systems anhand der Kosten seiner einzelnen Komponenten berechnen können. In diesem Tutorial verwenden Sie ein mobiles Architekturmodell ohne Profil. Anschließend befolgen Sie einen Workflow, um ein Profil anzuwenden, Stereotypen auf Modellelemente anzuwenden und deren Eigenschaftswerte festzulegen.

Modell einer mobilen Roboterarchitektur

Dieses Beispiel zeigt ein Architekturmodell für einen mobilen Roboter, für den keine Eigenschaften definiert sind. Sie können die Stereotypen aus dem Profil simpleProfile.xml anwenden.

Verwenden Sie den Property Inspector, um die Eigenschaften der einzelnen Komponenten festzulegen.

Laden des Architekturmodellprofils

Laden Sie ein Profil, um Stereotypen für Modellelemente verfügbar zu machen. Dieses Verfahren verwendet das Modell ex_RobotArch.slx. Navigieren Sie zu Modeling > Profile Editor, um Profile Editor zu öffnen. Öffnen Sie die Profildatei simpleProfile.xml, um das Profil zu laden.

Wählen Sie im Profile Browser den Stereotyp sysConnector aus. Wählen Sie Show inherited properties (read-only), um die vom Basis-Stereotyp geerbten Eigenschaften anzuzeigen.

Beachten Sie diese Stereotypen im Profil.

Stereotyp	Anwendung	Eigenschaften
sysBaseStereotype	Komponenten, Ports, Anschlüsse	unitPrice (double, USD, Standard: 5) totalPrice (double, USD)
sysComponent	Komponenten	weight (double, kg) Erbt Eigenschaften von sysBaseStereotype
sysConnector	Anschlüsse	length (double, m) weight (double, kg/m) Erbt Eigenschaften von sysBaseStereotype
sysGeneral	Komponenten, Ports, Anschlüsse	ID (int16) Note (string)
sysPort	Ports	Erbt Eigenschaften von sysBaseStereotype

Durch das Importieren des Profils werden Stereotypen für die entsprechenden Elemente verfügbar.

• Der Stereotyp sysBaseStereotype, anwendbar auf alle Elementtypen, umfasst gemeinsame Eigenschaften wie unitPrice und totalPrice.

• Der Stereotyp sysComponent gilt nur für Komponenten und umfasst Eigenschaften wie weight, die zum Gesamtgewicht beitragen, sowie Eigenschaften, die vom Stereotyp sysBaseStereotype mit Kostenspezifikationen des Robotersystems geerbt werden.

• Der Stereotyp sysConnector gilt für Anschlüsse und umfasst die Eigenschaften length und weight, die pro Meter definiert sind (unter der Annahme eines physischen Anschlusses, z. B. eines Kabels). Diese Eigenschaften und die vom Stereotyp sysBaseStereotype geerbten Eigenschaften helfen bei der Berechnung des Gesamtgewichts und der Gesamtkosten des Entwurfs.

• sysGeneral ist ein allgemeiner Stereotyp, das auf alle Elementtypen anwendbar ist und das Hinzufügen generischer Eigenschaften wie beispielsweise eine Note ermöglicht, mit denen Projektmitglieder Probleme mit dem Element verfolgen können.

• Der Stereotyp sysPort gilt für Ports und umfasst keine Eigenschaften außer denen, die von sysBaseStereotype geerbt wurden.

Anwenden von Stereotypen auf Modellelemente

Fügen Sie einem Modellelement benutzerdefinierte Eigenschaften hinzu, indem Sie ein Stereotyp aus einem geladenen Profil anwenden.

1. Navigieren Sie in der Symbolleiste zu Modeling > Profile Editor > Import .

2. Wählen Sie simpleProfile (Benutzerdefinierte Funktion) aus.

3. Navigieren Sie in der Symbolleiste zu Modeling > Apply Stereotypes, um das Dialogfeld „Apply Stereotypes“ zu öffnen.

4. Wählen Sie unter Apply stereotype(s) to die Option All elements aus. Wählen Sie unter Scope die Option This layer aus.

   Wählen Sie in der Liste der verfügbaren Stereotypen simpleProfile.sysGeneral aus.

   

   Klicken Sie auf Apply.

5. Wählen Sie unter Apply stereotype(s) to die Option Components aus. Wählen Sie unter Scope die Option Entire model aus.

   Wählen Sie in der Liste der verfügbaren Stereotypen simpleProfile.sysComponent aus.

   Klicken Sie auf Apply.

6. Wählen Sie unter Apply stereotype(s) to die Option Connectors aus. Wählen Sie unter Scope die Option Entire model aus.

   Wählen Sie in der Liste der verfügbaren Stereotypen simpleProfile.sysConnector aus.

   Klicken Sie auf Apply.

7. Wählen Sie unter Apply stereotype(s) to die Option Ports aus. Wählen Sie unter Scope die Option Entire model aus.

   Wählen Sie in der Liste der verfügbaren Stereotypen simpleProfile.sysPort aus.

   Klicken Sie auf Apply.

Festlegen von Eigenschaften

Legen Sie die Eigenschaftswerte fest, um die Kostenanalyse zu aktivieren. Befolgen Sie dieses Beispiel für das GPS-Modul.

1. Wählen Sie in der Sensors-Komponente die GPS-Komponente aus.

2. Öffnen Sie den Property Inspector, indem Sie zu Modeling > Property Inspector navigieren.

3. Erweitern Sie den Stereotyp sysComponent, um die Eigenschaften anzuzeigen.

4. Setzen Sie unitPrice auf 10 und drücken Sie Enter.

5. Wählen Sie den GPSData-Port-Anschluss. Überprüfen Sie, ob length auf 3, weight auf 12 und unitPrice auf 5 eingestellt ist.

   

6. Schließen Sie die Definition der Metadaten für das gesamte Modell für jedes Element unter Verwendung der gewünschten Eigenschaftswerte ab. Pinnen Sie den Property Inspector am Editor an, damit der Property Inspector während dieses Vorgangs sichtbar bleibt.

   Hinweis

   Sie können das Architekturmodell ex_RobotArch_props für die Analyse und die Erstellung von Ansichten verwenden, da das Modell Eigenschaftswerte enthält. Weitere Informationen zur Analyse finden Sie unter Analysieren der Eigenschaften des Architekturmodells mit der Analysefunktion. Weitere Informationen zu Architekturansichten finden Sie unter Überprüfen von Komponenten in benutzerdefinierten Architekturansichten.

Siehe auch

Themen

• Erstellen eines Architekturmodells mit Schnittstellen und Anforderungsverknüpfungen
• Analysieren der Eigenschaften des Architekturmodells mit der Analysefunktion
• Überprüfen von Komponenten in benutzerdefinierten Architekturansichten
• Implementierung von Verhaltensweisen für die Architekturmodellsimulation
• Konzepte des System Composer