Analyse der Antwort einer RLC-Schaltung
In diesem Beispiel wird gezeigt, wie das Zeitverhalten und die Frequenzgänge einer gängigen RLC-Schaltung in Abhängigkeit von ihren physikalischen Parametern mithilfe der Funktionen der Control System Toolbox™ analysiert werden.
RLC-Netzwerk mit Bandpass
Die folgende Abbildung zeigt die Parallelschaltung einer Bandpass-RLC-Schaltung:
Abbildung 1: RLC-Netzwerk mit Bandpass.
Die Transferfunktion von der Eingangs- zur Ausgangsspannung lautet:
Das Produkt LC
steuert die Bandpassfrequenz, während RC
die Breite des Durchlassbereichs bestimmt. Zur Erstellung eines Bandpassfilters, das auf die Frequenz 1 rad/s abgestimmt ist, setzen Sie L=C=1
und verwenden Sie R
, um den Filterbereich abzustimmen.
Analyse des Frequenzgangs der Schaltung
Das Bode-Diagramm ist ein praktisches Mittel zur Untersuchung der Bandpass-Eigenschaften des RLC-Netzwerks. Verwenden Sie tf
zur Bestimmung der Transferfunktion der Schaltung für die Werte
%|R=L=C=1|:
R = 1; L = 1; C = 1;
G = tf([1/(R*C) 0],[1 1/(R*C) 1/(L*C)])
G = s ----------- s^2 + s + 1 Continuous-time transfer function.
Verwenden Sie anschließend bode
, um den Frequenzgang der Schaltung darzustellen:
bode(G), grid
Wie erwartet, hat das RLC-Filter eine maximale Verstärkung bei der Frequenz 1 rad/s. Eine halbe Dekade von dieser Frequenz entfernt beträgt die Dämpfung jedoch nur -10 dB. Um den Durchlassbereich zu verkleinern, versuchen Sie, die Werte von R wie folgt zu erhöhen:
R1 = 5; G1 = tf([1/(R1*C) 0],[1 1/(R1*C) 1/(L*C)]); R2 = 20; G2 = tf([1/(R2*C) 0],[1 1/(R2*C) 1/(L*C)]); bode(G,'b',G1,'r',G2,'g'), grid legend('R = 1','R = 5','R = 20')
Der Widerstandswert R=20
ergibt ein nah an der Zielfrequenz von 1 rad/s abgestimmtes Filter.
Analyse des Zeitverhaltens der Schaltung
Wir können die Dämpfungseigenschaften der Schaltung G2
(R=20
) bestätigen, indem wir simulieren, wie dieses Filter Sinuswellen mit einer Frequenz von 0,9, 1 und 1,1 rad/s transformiert:
t = 0:0.05:250; opt = timeoptions; opt.Title.FontWeight = 'Bold'; subplot(311), lsim(G2,sin(t),t,opt), title('w = 1') subplot(312), lsim(G2,sin(0.9*t),t,opt), title('w = 0.9') subplot(313), lsim(G2,sin(1.1*t),t,opt), title('w = 1.1')
Die Wellen bei 0,9 und 1,1 rad/s werden erheblich gedämpft. Die Welle mit 1 rad/s bleibt nach dem Abklingen des Einschwingvorgangs unverändert. Die lange Einschwingzeit ist auf die schlecht gedämpften Polstellen der Filter zurückzuführen, die leider für einen schmalen Durchlassbereich erforderlich sind:
damp(pole(G2))
Pole Damping Frequency Time Constant (rad/TimeUnit) (TimeUnit) -2.50e-02 + 1.00e+00i 2.50e-02 1.00e+00 4.00e+01 -2.50e-02 - 1.00e+00i 2.50e-02 1.00e+00 4.00e+01
Interaktive grafische Benutzeroberfläche
Zur Analyse anderer Standardkonfigurationen von Schaltungen, wie z. B. RLC-Tief- und Hochpassnetzwerken, klicken Sie auf den unten stehenden Link, um eine interaktive grafische Benutzeroberfläche zu starten. In dieser grafischen Benutzeroberfläche können Sie die R-, L- und C-Parameter ändern und sich die Auswirkungen auf das Zeitverhalten und die Frequenzgänge in Echtzeit anzeigen lassen.
Benutzeroberfkäche für RLC-Schaltung öffnen
rlc_gui