Transferfunktionen
Darstellung von Transferfunktionen
Die Control System Toolbox™-Software unterstützt zeitkontinuierliche und zeitdiskrete Transferfunktionen sowie SISO oder MIMO. Sie können auch Zeitverzögerungen in die Darstellung Ihrer Transferfunktionen aufnehmen.
Eine zeitkontinuierliche SISO-Transferfunktion wird als folgendes Verhältnis ausgedrückt:
von Polynomen N(s) und D(s), die Zähler- bzw. Nennerpolynome genannt werden.
Sie können lineare Systeme als Transferfunktionen in polynomischer oder faktorisierter (Null-Polstellen-Verstärkung) Form darstellen. Zum Beispiel die polynomische Form der Transferfunktion:
kann in faktorisierter Form umgeschrieben werden als:
Das Modellobjekt tf
stellt Transferfunktionen in polynomischer Form dar. Das Modellobjekt zpk
repräsentiert Transferfunktionen in faktorisierter Form.
MIMO-Transferfunktionen sind Arrays von SISO-Transferfunktionen. Beispiel:
ist eine Transferfunktion mit einem Eingang und zwei Ausgängen.
Befehle zum Erstellen von Transferfunktionen
Verwenden Sie die in der folgenden Tabelle beschriebenen Befehle, um Transferfunktionen zu erstellen.
Befehl | Beschreibung |
---|---|
tf | Erstellen von |
zpk | Erstellen von |
filt | Erstellen von |
Erstellen einer Transferfunktion mit Zähler- und Nennerkoeffizienten
Dieses Beispiel zeigt, wie Sie zeitkontinuierliche Single-Input/Single-Output(SISO)-Transferfunktionen mit tf
aus ihren Zähler- und Nennerkoeffizienten erstellen.
Erstellen Sie die Transferfunktion :
num = [1 0]; den = [1 3 2]; G = tf(num,den);
num
und den
sind die Zähler- und Nenner-Polynomkoeffizienten in absteigenden Potenzen von s. Zum Beispiel steht den = [1 3 2]
für das Nennerpolynom s2 + 3s + 2.
G
ist ein tf
-Modellobjekt, ein Datencontainer zur Darstellung von Transferfunktionen in polynomischer Form.
Tipp
Sie können die Transferfunktion G(s) aber auch als Ausdruck in s angeben:
Erstellen Sie ein Transferfunktionsmodell für die Variable s.
s = tf('s');
Geben Sie G(s) als Verhältnis von Polynomen in s an.
G = s/(s^2 + 3*s + 2);
Erstellen eines Transferfunktionsmodells mit Nullstellen, Polstellen und Verstärkung
Dieses Beispiel zeigt, wie Sie Single-Input/Single-Output(SISO)-Transferfunktionen in faktorisierter Form mit zpk
erstellen.
Erstellen Sie die faktorisierte Transferfunktion :
Z = [0]; P = [-1-1i -1+1i -2]; K = 5; G = zpk(Z,P,K);
Z
und P
sind die Null- und Polstellen (die Wurzeln des Zählers bzw. des Nenners). K
ist die Verstärkung der faktorisierten Form. Zum Beispiel hat G(s) eine reelle Polstelle bei s = -2 und ein Paar komplexer Polstellen bei s = -1 ± i. Der Vektor P = [-1-1i -1+1i -2]
gibt die Lage dieser Polstellen an.
G
ist ein zpk
-Modellobjekt, ein Datencontainer zur Darstellung von Transferfunktionen in Null-Polstellen-Verstärkungs-Form (faktorisierter Form).