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Transferfunktionen

Darstellung von Transferfunktionen

Die Control System Toolbox™-Software unterstützt zeitkontinuierliche und zeitdiskrete Transferfunktionen sowie SISO oder MIMO. Sie können auch Zeitverzögerungen in die Darstellung Ihrer Transferfunktionen aufnehmen.

Eine zeitkontinuierliche SISO-Transferfunktion wird als folgendes Verhältnis ausgedrückt:

G(s)=N(s)D(s),

von Polynomen N(s) und D(s), die Zähler- bzw. Nennerpolynome genannt werden.

Sie können lineare Systeme als Transferfunktionen in polynomischer oder faktorisierter (Null-Polstellen-Verstärkung) Form darstellen. Zum Beispiel die polynomische Form der Transferfunktion:

G(s)=s23s4s2+5s+6

kann in faktorisierter Form umgeschrieben werden als:

G(s)=(s+1)(s4)(s+2)(s+3).

Das Modellobjekt tf stellt Transferfunktionen in polynomischer Form dar. Das Modellobjekt zpk repräsentiert Transferfunktionen in faktorisierter Form.

MIMO-Transferfunktionen sind Arrays von SISO-Transferfunktionen. Beispiel:

G(s)=[s3s+4s+1s+2]

ist eine Transferfunktion mit einem Eingang und zwei Ausgängen.

Befehle zum Erstellen von Transferfunktionen

Verwenden Sie die in der folgenden Tabelle beschriebenen Befehle, um Transferfunktionen zu erstellen.

Befehl

Beschreibung

tf

Erstellen von tf-Objekten, die zeitkontinuierliche oder zeitdiskrete Transferfunktionen in polynomischer Form darstellen.

zpk

Erstellen von zpk-Objekten, die zeitkontinuierliche oder zeitdiskrete Transferfunktionen in Form von Null-Polstellen-Verstärkung (faktorisiert) darstellen.

filt

Erstellen von tf-Objekten, die zeitdiskrete Transferfunktionen unter Verwendung der Konvention der digitalen Signalverarbeitung (DSP) darstellen.

Erstellen einer Transferfunktion mit Zähler- und Nennerkoeffizienten

Dieses Beispiel zeigt, wie Sie zeitkontinuierliche Single-Input/Single-Output(SISO)-Transferfunktionen mit tf aus ihren Zähler- und Nennerkoeffizienten erstellen.

Erstellen Sie die Transferfunktion G(s)=ss2+3s+2:

num = [1 0];
den = [1 3 2];
G = tf(num,den);

num und den sind die Zähler- und Nenner-Polynomkoeffizienten in absteigenden Potenzen von s. Zum Beispiel steht den = [1 3 2] für das Nennerpolynom s2 + 3s + 2.

G ist ein tf-Modellobjekt, ein Datencontainer zur Darstellung von Transferfunktionen in polynomischer Form.

Tipp

Sie können die Transferfunktion G(s) aber auch als Ausdruck in s angeben:

  1. Erstellen Sie ein Transferfunktionsmodell für die Variable s.

    s = tf('s');          
  2. Geben Sie G(s) als Verhältnis von Polynomen in s an.

    G = s/(s^2 + 3*s + 2); 

Erstellen eines Transferfunktionsmodells mit Nullstellen, Polstellen und Verstärkung

Dieses Beispiel zeigt, wie Sie Single-Input/Single-Output(SISO)-Transferfunktionen in faktorisierter Form mit zpk erstellen.

Erstellen Sie die faktorisierte Transferfunktion G(s)=5s(s+1+i)(s+1i)(s+2):

Z = [0];
P = [-1-1i -1+1i -2];
K = 5;
G = zpk(Z,P,K);

Z und P sind die Null- und Polstellen (die Wurzeln des Zählers bzw. des Nenners). K ist die Verstärkung der faktorisierten Form. Zum Beispiel hat G(s) eine reelle Polstelle bei s = -2 und ein Paar komplexer Polstellen bei s = -1 ± i. Der Vektor P = [-1-1i -1+1i -2] gibt die Lage dieser Polstellen an.

G ist ein zpk-Modellobjekt, ein Datencontainer zur Darstellung von Transferfunktionen in Null-Polstellen-Verstärkungs-Form (faktorisierter Form).

Siehe auch

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